Raum der Stille

Wünschst du dir auch manchmal Stille im Kopf? Bist du es leid, dem ewigen Gequatsche deines Hirns zuhören zu müssen? Heilige und Erleuchtete reden vom Raum der Stille, aber wo finden wir diesen?

Wenn dich dieses Thema interessiert, lese diesen Artikel.

Stelle dir vor, dass die Stille immer da ist. Allgegenwärtig.

Sie ist in dir und um dich herum. Leider nimmst du sie nicht wahr, oder kannst sie nicht hören, weil es um dich herum zu laut ist. Manchmal ist es auch um dich herum leise, aber dein Kopf ist ganz furchtbar laut. Auch dann kannst du diese Stille nicht „hören“.

Wissende sagen, du findest den Raum zwischen den Worten. „Höre nicht auf die Worte, sondern auf den Raum dazwischen“. Aber wie geht das? Deine Aufmerksamkeit, Konzentration darf ganz klar und sauber sein. Wie eine Leinwand. Bilder und Filme werden auf die Leinwand projiziert, sind aber nicht die Aufmerksamkeit selbst.

Nun stelle dir vor, die Stille ist wie ein Raum und Töne und Geräusche dringen in diesen Raum ein. Du nimmst die Stille nicht mehr als Stille wahr, sie ist aber immer noch die Stille. So wie die Leinwand immer noch weiß ist, obwohl viele bunte Bilder darauf projiziert werden. Konzentrierst du dich auf die Stille, dehnt sich der Raum um sie herum aus und die Töne und Geräusche, die sie gerade noch zu zerreißen schienen, treten in den Hintergrund.

Es gibt Praktizierende der Meditation, die glauben, es braucht eine stille Umgebung, um in diesen Zustand zu kommen. Beobachtest du dich selbst bei der Meditation, wirst du feststellen, dass es immer etwas zu hören gibt. Manchmal das Ticken der Wanduhr, das Husten des Nachbarn, der Bus, der draußen vorbeifährt oder der Kühlschrank, der anfängt zu brummen etc. Sogar in der Natur ist es der Wind, die Vögel oder die Motorsäge des Försters. Wir lernen daraus, dass es besser ist, die Geräusche mit der Aufmerksamkeit zu filtern und sich auf diesen Raum zwischen den Tönen zu konzentrieren.

Viel schwieriger ist es mit dem „Gequatsche“ in deinem Kopf. Ständig diese Gedanken. Du hast dir einen vermeintlich ruhigen Ort gesucht, dafür gesorgt, dass dich niemand stört und dann diese ständigen Gedanken. An das Büro. An den Partner, das Mittagessen etc. Die Stille will sich einfach nicht einstellen. Ich persönlich glaube, dass dieses Naturell, der Zwang zum Denken, viele Interessierte wieder Abstand nehmen lässt von der Meditation. Sie sind frustriert, weil sie immer wieder sitzen und nicht zur Ruhe kommen.

Mein Appell an dich: bitte gib nicht auf. Es lohnt sich!

Ich erinnere mich an ein Schlüsselerlebnis. Ich hatte gerade begonnen, regelmäßig zu meditieren, als das Leben mir einen Job am Frankfurter Flughafen bescherte. Die Schichten waren lang und die Arbeit ermüdend. Als ich beschloss in den Pausen zu meditieren, stellte ich fest, dass es kaum eine Wiese gab. Nach einigem Suchen fand ich ein Fleckchen Grün in der Nähe der Startbahn West.

Über den Zaun war die US-Airbase. Damals gab es von Frankfurt aus Hilfsflüge nach Jugoslawien und die großen Herkules-Militärflugzeuge ließen ihre 6 Propeller direkt neben meiner Wiese warmlaufen. Über mir starteten die Ferienflieger und hinter mir fuhren die Lastwagen zur Be- und Entladung der Transport-Maschinen. Zuerst dachte ich, es ist unmöglich an einem solchen Ort zu meditieren. Dann konzentrierte ich mich aber auf die Stille zwischen dem ganzen Lärm und konnte den Raum immer weiter ausdehnen, bis die Flugzeuge und Motorengeräusche in eine scheinbare Ferne gerückt waren. Ich begann Vögel zu hören, die auf einer anderen Frequenz in die Stille hinein zwitscherten. Zwischen dem Kerosingeruch begann ich die Erde und das Gras zu riechen, auf dem ich saß. Ich fiel in eine tiefe Meditation. Danach hatte ich nie wieder Schwierigkeiten, an lauten und lebendigen Orten in diese Stille einzutauchen.

Es ist mystisch, aber dieser Raum dehnt sich aus. Er scheint unendlich zu sein und du kannst mit deiner Aufmerksamkeit die anfänglich störenden Geräusche bis an den Anfang dieses unendlichen Universums schieben. Bis du sie fast gar nicht mehr wahrnimmst.

Aus dieser Stille heraus erschließen sich dir tiefe, universelle Wahrheiten.

Hier nur einige Zitate großer Mystiker zu diesem Thema:

  • „In der Stille erfährst du das Leben und die Liebe.“  (Laotse, Tao Te King)
  • „Die Stille ist die Sprache Gottes, alles andere ist eine schlechte Übersetzung.“  (Rumi, Der geheime Garten)
  • „Nichts kann dich so sanft und stark machen wie die Stille. Nichts kann dich so schnell und sicher heilen wie die Stille.“ (Meister Eckhart, Deutsche Mystiker)

      Schaffst du es in diesen Raum der Stille, wird sich dir eine neue Welt offenbaren. Eine innere Welt.

      Im Raum der Stille findest du Antworten auf all deine Fragen.
      Du findest Heilung und Frieden.

      Im Indischen heißt dieser Zustand Nirvichara Samadhi. Die Glückseligkeit, die entspringt aus dem Zustand ohne Gedanken.

      Nirvichara ist die höchste Erkenntnis, diese Erkenntnis kommt aus der Stille. Hier wird alles, was uns beschäftigt und belastet, aufgelöst und wir werden frei von allen Begrenzungen, die wir uns selbst auferlegt haben. In der Stille erkennen wir, dass wir wesentlich mehr sind als nur das, was wir zu sein glauben.

      Die Stille kontrolliert alles, was natürlich ist. Sie kontrolliert die Tiere, die Bäume, die Jahreszeiten. Wer entscheidet, wann der Frühling beginnt? Wer lenkt die Meeresströme? Wer die Geschwindigkeit der Planeten? Nur naive Menschen glauben, dass dies alles „Zufall“ ist.

      Diese „Stille“ weiß einfach alles.

      Die Erkenntnis, die aus dieser Stille geboren wird, heißt auch „Ritambhara Prajna“ Es ist der Zustand des Bewusstseins, in dem nur die Wahrheit vorherrscht. Ritambhara ist Sat (Wahrheit, absolut). Prajna ist Chit (Aufmerksamkeit, rein). Die Upanishaden nennen diesen Zustand:

      „Sat Chit Ananda“, den Zustand des Wahrheitsbewusstseins und der Glückseligkeit.

      Naturvölker sind noch mit dieser wissenden Stille verbunden. Ich hatte einmal Gelegenheit, mich mit einem Schamanen aus dem Amazonas zu unterhalten. Er berichtete mir, dass er nie allein ist im Urwald. Alles spricht mit ihm. Wenn er still ist, hört er die Pflanzen und Bäume sprechen, sogar Insekten geben ihm Hinweise, wo er Nahrung findet.

      Letztens sah ich den isländischen Film „Inn-Saei“, wo u.a. über die polynesischen Seefahrer berichtet wird, die bereits vor 5000 Jahren, ohne Navigationsinstrumente und Kompass über die Weltmeere gefahren sind. Sie haben sich mit dem Meer unterhalten. Sie hatten die Fähigkeit in die Stille zu gehen und sich mit den Elementen zu unterhalten, damit diese Ihnen den Weg weisen.

      Ich empfinde es als großartig, erinnert zu werden, dass wir alle diese Fähigkeit in uns tragen. Leider ist diese Fähigkeit verschüttet worden. Wir sorgen durch das ständige Konsumieren von unnötigen Informationen dafür, dass der Gedankenstrom nicht aufhört.

      Wir vertrauen nicht der Stille, die alles weiß, sondern nur den eigenen, dummen und limitierten Gedanken. Wir füttern unsere Gedankensucht von morgens bis abends. Dabei sollte jedem klar sein, dass wir niemals alle Informationen verfügbar haben, um die Wahrheit zu „denken“. Wir setzen nur Bruchstücke zusammen und bauen uns daraus eine subjektive Wahrheit. Wir haben irgendwo etwas gelesen oder gehört und für uns beschlossen, es als Wahrheit anzunehmen.

      Fange an deine Gedanken zu beobachten und versuche herauszufinden, wie viele davon wirklich deine eigenen sind und wie viel „Copy-and-paste“. Wo kommen deine Gedanken her? Wer hat sie dir eingepflanzt?

      Die Stille ermöglicht uns, uns selbst besser zu verstehen und uns mit unserer inneren Weisheit zu verbinden. Dies ist viel wertvoller als eine weitere Zeitung zu lesen oder die Mainstream-Nachrichten anzuschauen. Die Stille ist ein Ort des Friedens und des inneren Gleichgewichts. In der Stille finden wir die Kraft, um wieder in die Welt zurückzukehren und unseren Aufgaben mit neuer Energie und Klarheit zu begegnen.

      Die Stille ist ein Ort der Reinigung und Heilung. Hier finden wir Antworten auf unsere Fragen und unser Vertrauen wird gestärkt. Wenn wir uns selbst erlauben, in die Stille einzutauchen, öffnen sich Tore, die wir bisher nicht kannten und neue Möglichkeiten eröffnen sich.

      Die Technik, die ich bei Nirmala Yoga unterrichte, ist eine der effektivsten Techniken, um mühelos in diesen „Raum der Stille“ einzutauchen. Durch einfache Übungen lernst du deine spirituelle Kraft, die Kundalini, bis zum Kronen-Chakra aufsteigen zu lassen. Auf dem Weg dorthin öffnet sich auch die Blüte deines Stirn-Chakras. Das Stirn-Chakra hat die Fähigkeit, deine Gedanken zu absorbieren. So öffnet sich auch die Tür zu diesem unendlichen Raum.

      Probiere es aus. Auf unserer Plattform gibt es eine kleine Meditationsanleitung, mit der du es gleich von zu Hause aus versuchen kannst.

      https://nirmalayoga.de/fuer-neugierige/

      Möchtest du tiefer eintauchen, kannst du zu meinem Seminar „Der Weg nach Innen“ kommen.

      https://nirmalayoga.de/der-weg-nach-innen/

      Dein Sven-Oliver

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